Vom Träumen, Traum-Killern und Traum-Zeiten

 

Irgendwann lässt einen die Idee nicht mehr los. Man wischt den Gedanken weg. Aber schon auf der nächsten Bootsaustellung, der Lektüre einer Segelzeitschrift, beim Stöbern im Internet, ja wenn man gar nicht mehr damit rechnet, schleicht sich der verrückte Gedanke immer wieder ein: Segeln, um die Welt segeln, die Südsee erleben, mal für eine Weile aussteigen, Abenteuer pur.

Genau weiß ich gar nicht mehr, wann mir oder uns zum ersten Mal der Gedanke gekommen ist, die Welt zu umsegeln. Aber irgendwann war ich in einem Zustand, den ich gerne Traumzeit nenne. Vielleicht kennen Sie diese Symptome auch:

  1. Das mehrfache, genüsslich ausgiebige, gedankliche Konstruieren eines Traumschiffs mit „Verbesserungen“ nach jeder Bootsaustellung.

  2. Oder die wohlige Spekulation wie es wohl sein werde, wenn man erst im türkisgrünen Wasser einer Insellagune im Pazifik ankert?

  3. Welcher Anker ist da eigentlich der beste?

  4. Das Boot wiegt sich sanft im Winde und die Kanus kommen zum Tauschhandel, nehmen die noch Glasperlen, vielleicht auch Muschelgeld oder schon Dollars?

Erste Reaktion: „Du spinnst!“ Wenn man „den Kampf gegen die eigene Vernunft“ zeitweilig verliert, traut man sich vielleicht den Partner anzumorsen: „Lust auf eine Weltumsegelung?“ Die Antwort: „Meinst du das ernst?“ Ist häufig der erste Traumkiller, die anderen Traumtöter lauten so: „Wir können nicht segeln, wir haben kein Boot, unser Boot ist zu klein oder nicht geeignet, unsere Erfahrung ist zu gering, dafür haben wir nicht genug Geld oder keine Zeit.“ Diese Aufzählung ließe sich fast beliebig verlängern.

Es liegt an uns selbst, ob zutreffende kritische Feststellungen Traumkiller bleiben oder sogar eine erste Grundlage für Analyse, Planung und Handeln in der Realität bilden können.

Wenn man an diesem Punkt nicht aufgibt und nicht vorschnell „vernünftig wird“, hat man allein durch die Auseinandersetzung mit diesen Traumkiller-Fragen eigentlich schon angefangen, die Grundlage für ein, vielleicht später mögliches, eigenes Weltumsegelungs- oder Langfahrtkonzept zu entwickeln.

Die Traumzeit ist dann keine verlorene Zeit, wenn man sie richtig nutzt. Ohne Träume schafft man nichts Größeres im Leben. Träumen Sie weiter, unbedingt, aber vielleicht ein wenig zielgerichtet.

Es reicht nicht, nur bekannte Weltumsegler im Internet mit Detailfragen über Boote, Ausrüstung und Seemanschaft zu löchern oder Dauergast auf Blauwasserseminaren zu sein. (Oder „schlaue Bücher“ wie unseres zu lesen.) Träumen Sie aktiver mit Stift & Zettel in der Hand und unter Einbeziehung Ihres Partners.

 

 

Unser Nachtrag zur Beantwortung der „Traumfragen“

 

Zur 1. Frage: Die wesentlichsten Verbesserungen SUBEKIs waren erst nach zwei Ozean Passagen 2004 in Australien abgeschlossen.

1998: Einzelgeräte Masten für Radar und Windgenerator (noch zu Hause)

2000: Blauwasser Dinghy d. h. mit festem Boden und großen Schläuchen (in der Karibik/Curacao)

2001: zweites bewegliches Vorstag  (mit Pelican Hook) für die Sturmfock wird zweites festes Rollvorstag ( Neuseeland)

2002: Vorschiff  Ausbau und erster Versuch eines Geräteträgers mit Solarpanel (Neuseeland),

2004: Entwurf und Realisierung eines Antennen- Solar- und Windgenerator Geräteträgers kombiniert mit beweglichem Davitbügel für ein voll aufgerüstetes Dinghy sowie nach Verstärkung des Ankerbeschlags die Versetzung beider Vorstage nach vorn  (Australien).

Einzelheiten siehe unter “ Unsere Artikel im Netz“ und in den Tabellen  „Ausrüstungsergänzungen vor dem Start und unterwegs“  im Buch Teil II.

Unsere Antwort zu Frage 2: „Unbeschreiblich toll!“

Kamatal-Louisiaden.jpg

Antwort zu Frage 3 welcher Anker: Bügelanker!  (siehe vorletztes Bild oben)

 

Antwort zu Frage 4:  Ja, die Kanus kommen zum Tauschhandel, sie nehmen Nägel oder Werkzeug statt Glasperlen, auch Dollars und nutzen selbst hergestelltes Muschelgeld „Baggis“ auf den Louisiaden für zeremonielle Zwecke.

Wir hoffen, Ihnen mit unserer bebilderten „Beantwortung“ der fiktiven Fragen ein wenig Appetit gemacht zu haben, „nicht zu hastig vernünftig zu werden“, sondern Ihren Träumen eine reale Chance zu geben. Wir haben es getan und sind überzeugt, dass unsere Weltumsegelung das Beste war, was wir je unternommen haben.

TRAUMZEIT, die nächste Stufe, oder beim Träumen das Wichtigste nicht vergessen:

Traumzeit oder „get your priorities right!“   https://www.bobbyschenk.de/n005/subek.html

Zum ersten Bilderlogbuch Kapitel bitte auf  Bild und „more details“ klicken.

Endlich geht es los

Kapitel 1: Von Rendsburg über die Biskaya nach VIGO