San Lucia, Rodney Bay. Wir wissen jetzt nicht nur, dass wir beide ohne Unterstützung durch andere weite Strecken segeln können, sondern auch, dass wir in Zukunft lange Passagen als eingespieltes Team allein segeln wollen. Wir erhalten den Preis für die schnellste „Zweipersonen-Crew“ der US Yachtzeitschrift CRUISING WORLD. Am 16. Dezember kommen unsere Töchter Susanne und Kirsten aus Deutschland angeflogen und verstärken für die Crew für 10 Wochen. Unser erstes Ziel, der von See früher kaum auszumachende alte Piraten Unterschlupf Marigo Bay ist heute Marina und ziemlich überfüllt. Deshalb segeln wir  nach Norden, vorbei am Diamond Rock, nach Martinique.

Vorbei an der hübschen Anse Noir ankern wir schließlich in der Anse Mitan gegenüber Fort de France, wo wir mit Freunden von den deutschen Yachten  MEN GOE und EOS Weihnachten und Millenium Sylvester mit improvisierten Festessen und -trinken feiern.

Es geht weiter, aber mit einem Zwischenstopp im Norden Martiniques in St. Pierre, bevor wir vor Portsmouth auf Dominica ankern. Auf unserer Rundfahrt zusammen mit Men Goe erleben wir eine landschaftlich schöne, aber sonst bitterarme Insel.

Während die Bewohner Dominicas sich erst ein Visum in St. Lucia besorgen müssen, können wir direkt zu den Iles de Saints südlich von Guadeloupe segeln, die wie Martinique Französisches Überseegebiet sind, und ankern in der Terre des Haute Bay vor der alten  Festung Napoleon, die wir am nächsten Tag erwandern.

Zurück in St. Lucia verproviantieren wir und starten Mitte Januar nach Süden  zur Inselkette der Grenadinen.

Wir ankern in der Admiralty Bay, Port Elizabeth, Bequia

 

und später vor dem Tamarind Hotel, Charlston Bay, Cananou.

 

Über Tobago Cays, Union Island und Carriacou erreichen wir Grenada. In der Dragon Bay an der Westküste gönnen wir uns einen Tauchgang. In St. George, der Inselhauptstadt, klarieren wir ein und unternehmen eine große Inselrundfahrt zusammen mit der holländischen MALO, die schon in Las Palmas neben uns lag. Den Abschluss bildet ein Familientauchgang zum Bianca Wrack, einem großen, auf 30m gesunkenen Passagierdampfer.

Wir verlassen die Kleinen Antillen und segeln zu den venezolanischen Inseln Los Testigos und Magarita. Nach der Einklarierung in Polamar geht es weiter zu den winzigen unbewohnten Inselchen Los Tortugillos und Palaquinos  bei Isla La Tortuga. Wir genießen das grüne Wasser, den unberührten Strand und die Einsamkeit aber freuen uns, als sich ein zweites Boot einstellt, die deutsche Yacht WINDLISE aus Paderborn. Auf Cayo Heradura finden wir ein Fischercamp. Wir besuchen Los Roques, ein sehr schönes, zum Nationalpark erklärtes Riffgebiet mit Schildkröten Aufzuchtstation. Hier stimmt  keine Karte. Bewegen kann man sich nur ganz vorsichtig mittels „Eyeball“ Navigation und beim richtigen Sonnenstand.

Schon auf der Überfahrt von den Aves zur 1. ABC Insel nach Bonaire klagte Christian über Schmerzen, die im Missionskrankenhaus Kralendejk als beginnender Herzinfarkt diagnostiziert und sofort auf der Intensivstation erfolgreich behandelt werden .  Nach gut einer Woche wird er mit der Auflage entlassen, sich dem Kardiologen auf Curacao vorzustellen. Wir verlegen vom der Marina auf einen Ankerplatz und die Mädchen erkunden die Insel über und unter Wasser.

Nach 40 Meilen erreichen wir Willemstad auf Curacao, mit den typischen zwei Brücken, die die Stadteile Punda und Outrebanda miteinander  verbinden: eine wegklappbare Fußgänger- und die hohe Autobrücke.  Im Schotegatt finden wir eine kleine Werft, wo wir unseren Antifouling Anstrich erneuern können. Obwohl an Land, müssen wir aber erst den farbenfrohen und lauten Inselkarneval abwarten, bevor wir loslegen können. Nachdem der Kardiologe den Skipper durch seine Mühlen gedreht und für mehrere tausend Euro Medizin verschrieben hat, ist SUBEKI mit neuem Antifouling und Instand gesetzter Crew wieder seefähig.

Vorbei am nächtlichen Aruba, der dritten ABC Insel, starten wir unseren 400 Meilen Törn zu den San Blas Inseln. Wegen der Piratengefahr halten wir uns von der venezolanischen Küste gut frei. Wir haben viel Wind und Welle, der Grundschwell kommt aus einer anderen Richtung als die Windsee, was zu unvorhersehbaren Bootsbewegungen führt.

Nach vier Tagen und Nächten erreichen wir die Eastern Hollandse Cays. Die 360 San Blas Inseln gehören zu Panama  und werden nur von „Indios der Sieben Völker“ bewohnt. Viktor in der Hängematte, der Caretaker des Inselchens klariert uns für 5 Dollars ein. Wir werden zum Essen eingeladen und erhandeln einige berühmten Molas ein, die nur auf den San Blas Inseln angefertigt werden.

Schließlich erscheinen auch das deutsche Yacht Annamaria mit Willfried und Ute sowie die Schweizer Apprentie Sorciere, die wir beide kennen. Die San Blas Inseln sind ein vorweg genommenes Südsee Paradies, aber da keine genauen Karten existieren auch ein gefährliches.

Trotz der sehr schwierigen Navigation wegen der häufig ungenauen oder falschen Karten, kommen wir heil in Ciedra an, eine der typischen, grotesk überfüllten Wohninseln mit mehr als 1000 Bewohnern, auf denen es keinen Garten, ja kein unbebautes Stück Land gibt, im Gegensatz zu Viktors Kokosnuss Plantagen Inselchen.

Über Nombre de Dios segeln wir nach Porto Bello, dem verfallenen alten spanischen Gold Verladehafen aus dem 17.Jahrhundert. Von hier ist es nur ein Katzensprung nach Colon, wo der Panama Kanal beginnt, unser Tor zum Pazifik.

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Viel Seefahrt
und Neptun lässt grüßen

Kapitel 5: Über Galapagos in die Südsee