Nach neun Tagen laufen wir in Suva, der Hauptstadt Fijis, auf der Hauptinsel Viti Levu ein.
Eine Woche später segeln wir quasi zurück – zur Insel Kandavu, nachdem wir uns ein Permit zum Besuch anderer Inseln und eine ausreichende Menge von Kava Pulver für das Nationalgetränk besorgt haben und ankern vor dem kleinen Dorf Kavala. Wir werden ins Haus des Chiefs geführt und nehmen dort im Schneidersitz auf Matten vor ihm Platz. Christian präsentiert sein Kava Päckchen mit „Nok sevu sevu gorr“! Der Chief antwortet mit einer langen, rituellen Rede in Fiji, unterbrochen vom rhythmischen Klatschen der Anwesenden, und überprüft das Permit. Damit sind von der Dorfgemeinschaft als Gäste aufgenommen, dürfen fischen, tauchen und vor dem Dorf ankern.
Im Dorf wird eine große Feier vorbereitet. Wir sehen große Taro Bündel und die Kava Herstellung aus den Holz des Pfefferstrauches, der hier überall hinter dem Haus wächst.
Der Wetterbericht verkündet ein Schlechtwettergebiet mit viel Wind und Regen. Wir verholen in die hinterste Ecke der Bucht, wo man gegen alle Winde geschützt ist und bereiten eine Waschorgie im Schlauchboot vor.
Auf unserem neuen Ankerplatz besuchen uns zwei Frauen, Lo und Letitia, die, vorher in langen Röcken und bis zur Brust im Wasser stehend, mit Wurfnetzen gefischt haben. Wir werden ganz herzlich für Sonntag zum Gottesdienst und anschließendem Familien Essen eingeladen und genießen die herzliche Großzügigkeit der Fijianer. Danach bringen uns Lo und ihr Mann Iliesa zum Boot zurück.
Wir segeln weiter nach Dravuni Island im Astrolabe Reef. Wir landen mit unserem SevuSevu Kavapäckchen und treffen Anasse, der uns die Fiji Dorf Hierarchie erklärt: Der Häuptling hat eindeutig am meisten zu sagen und regiert das Alltagsleben; es ist ein Amt, das ererbt wird. Er gehört zum niederen Adel Fijis. Darüber hinaus hat jedes Dorf einen von der Regierung eingesetzten und bezahlten Bürgermeister. Ein gewählter Sprecher des Dorfes bildet die demokratische Komponente das Führungstriumvirat. Anasse ist der Spokesman.
Bei einem Strandspaziergang lernen wir den Chief, seine Frau und ihre kleine Tochter kennen, ein freundliches, beeindruckendes Paar. Im großen Haus von Häuptling Ramalo und Mary-Anne gibt es richtige Möbel und einen großen Esstisch, der allerdings beim Essen zur Seite geschoben wird, um den traditionellen Matten Platz zu machen, auf denen wir zusammen mit der ganzen Familie Platz nehmen. Später besucht uns Ramalo mit seiner Familie an Bord zu Kaffee und Kuchen.
Zwei neue Boote ankern neben uns, die amerikanische C’EST ASSEZ mit Julie und Glen und SAGITARIUS mit Bob und Lynn aus Neuseeland. Mit C’EST ASSEZ fahren wir gemeinsam mit zwei Einheimischen ans Riff und erbeuten einen riesiger Zackenbarsch. Anschließend genießen wir alle ein Barbecue am Strand.
Plötzlich, aus heiterem Himmel, fegt eine heftige Böe über den Strand. Die Insulaner springen erschrocken auf: „Ihr müsst ganz schnell zurück an Bord, schnell, schnell!“. Der Wind hat 180° gedreht, wir erleben einen heftigen Westwind mit Böen von über 30 kn! SUBEKI ankert jetzt viel zu dicht am Ufer! Es wird eine fürchterliche, pechschwarze Nacht, die Wellen brechen sich und die Boote arbeiten in der kurzen, steilen See schwer am Anker. Zwei unserer Ankerstropps brechen nacheinander. Alle Boote halten Ankerwache im Cockpit. An Schlaf ist nicht zu denken! Morgens laufen alle aus und verlegen hinter die unbewohnte Insel Namara. Die amerikanische TUKUMCARY mit Cynthia und Bob erscheint, die wir schon aus Whangarei Neuseeland kennen. Nachmittags bekommen wir Besuch. Zwei Boote aus Venezuela: EMOCION, mit Italo und Carmen und BAYULA, mit Pedro und Margarita. Alle Dinghys fahren mit Schleppangeln herum, Fische werden harpuniert Langusten gefangen, alles für das abendlichen Barbecue am Strand, das diesmal ohne Störung bis zum frühen Morgen dauert.