Der Seegang wird immer schlimmer, je weiter wir aus dem Schutz Neuseelands heraus segeln. Innerhalb kürzester Zeit ist unser sauber glänzendes Boot mit einer Salzkruste überzogen. Beinahe zwei Tage gibt es nur Knäckebrot und Tee. Wir entdecken eine Reihe nasser Bücher im neuen Vorschiff Bücherschapp.

Endlich, nach 1100 Meilen, im ersten Büchsenlicht, segeln wir am Donnerstag, dem 9. Mai, in den Schutz des großen Ring-Riffs von Grand Terre, der Hauptinsel von Neukaledonien, dem Land der les Canakes, wie sich die Melanesier hier nennen und das ein französisches Übersee Department ist. In der Marina von Port Moselle, in Noumea, machen wir fest.

Nach Einklarieren und Einkaufen verziehen wir uns auf einen Ankerplatz vor der Marina.

Iles des Pins

Die Iles des Pins haben ihren Namen von den auffälligen Kollonialpinien, die die Landschaft prägen. Wir ankern in der Kuto Bay auf der Westseite vor einem unglaublich feinen Sandstrand, später vor der Halbinsel Kanumera, Kuto Süd.

Wir verlegen unseren Ankerplatz vor die Insel Hauptstadt Van und versorgen uns. Auffällig für uns sind die geschnitzten Pfähle mit ihren Gesichtern, ja selbst ein Gefallenen Denkmal ist damit eingefasst.

Die Abenddämmerung und Sonnenuntergänge der Iles de Pines Ankerplätze vergisst man nie.

LIFOU

Mitte Juni starten wir mit unseren Freunden von CASITA zu den Iles de Loyaté, einer Inselgruppe im Osten von Neukaledonien. Nach 105 Meilen fällt der Anker am nächsten Tag vor dem Dorf Douelou auf der Insel Lifu in der Baie de Santal, wo wir uns treffen.Die Häuptlingsvilla mit Veranda, großem Rundhaus aus Palmwedeln im traditionellen Stil und eigenem Friedhof beeindruckt uns so, dass wir unser Gastgeschenk (Corned Beef und Zigaretten) nicht dem Häuptling, sondern dem petite chief, seinem Stellvertreter, übergeben.  

Wir werden zum Tag der offenen Tür in der Schule und dessen Vorbereitung eingeladen. Schließlich ist alles fertig und alle essen mit Genuss. Die Frauen spielen Bingo, die Männer Boule, die Kinder führen Tänze vor.

Die Fußballweltmeisterschaft ist hier Gegenstand des Unterrichts geworden und das ganze Dorf hält „Allemagne“ die Daumen beim Endspiel gegen Brasilien!

Ile Mouli

Wir machen uns auf den Weg zum nordwestlich gelegenen Ouvea Atoll. Unser Anker fällt am Nachmittag vor dem langen weißen Sandstrand der kleinen Ile Mouli. ESCAPE III aus Australien, mit Brian und Bill und Val, ankert schon hier. Freundlich geben sie uns Tipps für Australien und laden uns nach Coffs Harbour ein.

Port Bouquet

Wir haben wenig Wind und motoren die 60 sm bis hinüber nach Port Bouquet zusammen mit CASITA. Die Anker fallen im Schutz der Insel Nemon, es ist ruhig und wunderschön hier. Wir umrunden die Insel im Dinghy, sammeln Muscheln am Strand und genießen unseren Sundowner unter Palmen.

Nach vier Tagen scheint sich eine Wetteränderung anzukündigen und wir verlegen in die nur 3 sm entfernte Anse Lemia. Dort treffen wir vier abenteuerlich aussehende Fischer, die uns ihr Dorf gern zeigen.

Kuebuni

Die 11 Meilen bis zum Naturhafen Kuebuni segeln wir mit CASITA Regatta – bis an’s Riff.  Die Zufahrt zum Ankerplatz windet sich durch weitere Riffe, um zwei Inseln herum, bis in eine Art Pool, aber groß genug für SUBEKI und CASITA.

Die vorgelagerte Insel Nan ist mit dichtem Regenwald bewachsen, eine Seltenheit in Neukaledonien! Ein Pfad führt hindurch, vorbei an Baumriesen und Lianen, unbekannte Früchte und Blüten überall, lautes Geschrei von Urwaldvögeln. Der Pfad endet auf der Meeresseite an einem kleinen Strand; weil gerade Ebbe ist, wandern wir weiter um die Insel herum.

Wir treffen „den Inselbesitzer“ und bedanken uns bei einem Barbecue Lagerfeuer.

Auf der Insel Prony hat sich die Natur gegen ein altes Gefängnis aus dem 19. Jahrhundert durchgesetzt. Die riesigen Wurzeln des Banyan Baumes umschlingen die alten Mauern wie ein Netz und zerquetschen die Mauern bis sie bersten.

Auf dem Weg zurück nach Noumea durch den Canal Woodin haben wir starken Gegenstrom.  Danach traumhaftes Segeln hoch am Wind, mit einer angenehmen Brise bis zum Hafen. Wir ankern mit CASITA und anderen Freunden im Ankerfeld vor der Marina. Julie und Glen von C´EST ASSEZ haben sich einen Stegplatz gegönnt und sind für uns Anlaufstelle als Dinghy-Parkplatz und Dusch-Schlüsselbesitzer. Als deren Visa nicht verlängert werden können, schaltet sich unser Freund Camille Noel ein, seines Zeichens Gendarmerie Oberst a. D., und hilft. Zum Dank werden wir alle auf C´EST ASSEZ zum Essen eingeladen und Camille revangiert sich seinerseits mit einem Essen in der Offiziersmesse Noumea. Wir jetzt haben wir endlich Zeit für den Park Forestier und das Kulturzentrum Tjibaou.

Am 28. August starten wir zum 750 Meilen Seetörn nach Australien plus 50 sm Flussfahrt mit Ziel Bundaberg am Burnett River im Bundesstaat Queensland.

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Von Kanaken und Aborigines

Kapitel 10: Über Neukaledonien nach Australien

Nach Australien: Bundaberg und weiter nach Scarborough

Von Brisbane nach Sydney
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